Freitag, 2. Mai 2014

Bergenien sind robuste Blattschmuckstauden

Blühende Bergenien - © Heike Nedo

Vielleicht sind es etwas altmodische Gewächse, die Bergenia cordifolia, denn besonders Anfang des letzten Jahrhunderts waren es häufige Gartenpflanzen. Die immergrünen Bodendecker fallen allein durch ihre auffälligen, runden Blätter auf, deren Durchmesser bis zu 25 Zentimeter betragen kann. Ihren großen Auftritt haben Bergenien im April und Mai, wenn die meistens rosafarbenen Blüten in Gruppen an langen Stielen über dem Laub erscheinen. Die Stauden gehören zu den Steinbrechgewächsen (Saxifragaceae). Durch ihre Robustheit sind sie gut für einen naturnahen Garten geeignet. Besonders im Winter sind die zu dieser Jahreszeit oft rötlich gefärbten, lederartigen Blätter wertvolle Gestaltungselemente. Leider sind die Blüten frostempfindlich. Daher werden Bergenien auch als Blattschmuckstauden angeboten und weniger wegen der Blüten. Gerne wird Bergenia wegbegleitend als Bodendecker gepflanzt. Dabei gilt es zu bedenken, dass geknickte Blätter sich nicht mehr erholen. Vielleicht sind sie deshalb an einem vielgenutzten Weg im Garten mit Kindern hier nicht am richtigen Standort. 

Wer Bergenien pflanzt und deren minimalen Ansprüche erfüllt, hat mit ihnen später nicht viel Arbeit. 
  • feuchter und selbst trockener Boden werden vertragen, sobald die Pflanzen angewachsen sind und sich neues Wachstum zeigt (bis dahin wässern)
  • jeder wasserdurchlässige Boden ist geeignet, zu humusreicher Boden fördert weiches, also frostempfindliches Wachstum, das auch Schnecken anzieht
  • Blüten, die im April Frostschäden erlitten haben, werden ausgeknipst, normal abgeblühte und trockene Blätter ebenfalls
  • nach vier bis fünf Jahren sollten Bergenien geteilt und umgepflanzt werden, es dient der Vermehrung und auch zur Verjüngung der Stauden
  • Bergenien können durch Pilze an einer Fleckenerkrankung leiden (selten), dann sollten Sie die befallenen Blätter sofort entfernen, eventuell die ganze Pflanze, vielleicht stehen Ihre Bergenien dann auch zu dicht, so dass sie nach einem Regen zu langsam abtrocknen

Inzwischen gibt es verschiedene Sorten im Handel. Die Staudengärtnerei Gaissmayer bietet online alleine 15 verschiedene Sorten an. Darunter solche mit bezeichnenden Namen wie „Biedermeier“ (zartrosane Blüten), „Blickfang“ (Rosa mit dunklem Auge), „Herbstblüte“ (bringt eine zweite Blüte im Herbst), „Rote Schwester“ (hellrote Blüten) und „Schneekönigin“ und „Silberlicht“ (beide anfangs Weiß, später in Rosa verfärbend).


Bergenienblüte - © Heike Nedo

Meine eigene Bergenie musste durch Umzug mehrfach umziehen und scheint sich am jetzigen Standort leider nicht wohl zu fühlen. Sie wurde aus Zeit- und Platzmangel für den Übergang dicht an den Zaun gequetscht und ist inzwischen vom Gras eingewachsen. Jedes Jahr ertrotzt sich die vernachlässigte Bergenie einige Blüten und überlebt mit wenigen Blättern. Es wird also Zeit, ihr einen besseren Platz zu gönnen. Sie hat es verdient. Das Foto zeigt die Bergenien im Garten meiner Eltern. Sie wachsen dort etwas erhöht in einem Steingarten in dunkler Erde und beinahe im Schatten. Nur wenig Sonne am Tag dringt zu ihnen hervor. Hier sind im milden April 2014 auch die Blüten ein toller Blickfang.


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