Samstag, 29. März 2014

Echtes Lungenkraut - Pulmonaria officinalis

Lungenkraut - Pulmonaria officinalis / © Heike Nedo
Diese in Mitteleuropa heimische Pflanze wird schon lange im Garten kultiviert. Bereits im 15. Jahrhundert fand sie als Küchenkraut Verwendung. Ich mag sie mit ihren zuerst rosafarbenen und später blauen, kleinen Blüten und den gefleckten Blättern. Da Lungenkraut es humusreich und feucht mag, steht es in meinem Brandenburger, kargem Sandboden nicht ideal. Ich gebe ihm daher immer eine extra Portion Komposterde und im Sommer eine extra Kanne Wasser. Dazu hat das Kraut einen schattigen Platz bekommen, heiße Sonne vertragen die Blätter nicht. Bei starker Trockenheit kann sich am Lungenkraut Mehltau bilden. Er fällt durch die silbergefleckte Blattmarkierung nicht gleich auf. Aber selbst wenn die Pflanzen im Sommer leiden, erscheinen sie im März und April mit zuverlässiger Blüte.

Die zeitige Blüte des Lungenkrautes macht sie zu einer beliebten Frühlingspflanze. Sie kommt jedes Jahr wieder und hat bisher jeden Frost überlebt. Vermehrt wird Pulmonaria einfach durch Teilung. Das kann im Frühjahr oder im Herbst erfolgen. Dabei müssen die Pflanzen wieder genauso tief eingepflanzt werden, wie sie zuvor standen. Nach der Blüte können die Blätter einmal zurückgeschnitten werden, ohne die Wurzeln zu verletzen. Dann treiben die nächsten Blätter extra kräftig aus. 


Pulmonaria officinales gehört zu den Raublattgewächsen (Boraginaceae). Im Volksmund sind auch Namen wie „Hänsel und Gretel“ oder „Adam und Eva“ verbreitet. Die frühe Blüte wird gerne von Hummeln aufgesucht. Ameisen verbreiten die winzigen Samen. 

Früher spielte Lungenkraut als Heilmittel gegen alle Krankheiten der Lunge eine große Rolle. Die Pflanze enthält viel Kieselsäure und ist daher gut als Hustenmittel und bei Bronchitis einsetzbar. Selbst bei Lungentuberkulose wurde das kleine Kraut verwendet. Die häufigste Anwendungsart ist die Verwendung als Tee. Man nimmt ein bis zwei Teelöffel Kraut für eine Tasse Tee. Der Aufguss soll zehn Minuten ziehen. Bis zu drei Tassen täglich werden getrunken. Auch in Mischungen mit anderen Kräutern ist die Heilpflanze zu empfehlen. Neben der Kieselsäure wirken Schleimstoffe und Saponine positiv auf die Atmungsorgane. Äußerlich hilft der Tee als Umschlag auf Wunden heilungsfördernd. Gerbstoffe und Allantolin sind für die wundeheilenden Fähigkeiten verantwortlich. Das Kraut wird im Mai / Juni gesammelt und getrocknet. 


Neben dem Echten Lungenkraut sind weitere Arten im Handel und werden zum Beispiel als Blattschmuckpflanzen und Bodendecker eingesetzt. Pulmonaria officinales „Ice Ballet“ ist ein Weißes Lungenkraut mit hübschen reinweißen Blüten, die über dem grünen Laub leuchten. Pulmonaria Hybride „Majeste“, das Silbrige Lungenkraut wirkt extravagant mit seinem durchweg silbrigen Blättern. Als niedrige Blattschmuckstaude wird es gerne im Halbschatten gepflanzt. Die Blüte dieses Lungenkrautes fällt dagegen eher bescheiden aus.

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